Ein Brunnen ist mehr als nur eine beruhigende Quelle
In allen Variationen gibt es Brunnen, ob Zimmer, Garten oder Brunnen auf dem eigenen Hof zur Wassergewinnung. Ein Brunnen verschönert nicht nur das zuhause, er kann auch sehr beruhigend durch das plätschernde Wasser wirken, vorrausgesetzt es ist der richtige Brunnen. Worauf ist zuachten bei den Pumpen oder darf ich auf mein eigenem Grundstück einen Brunnen bauen, wie führe ich eine Wasseranalyse durch und viele Fragen mehr werden hier beantwortet.
Brunnen bohren
Da die Wasserpreise immer weiter steigen, sollte jeder, der die Möglichkeit hat, einen Brunnen bohren lassen. Zwar kostet dies erst einmal einen gewissen Geldbetrag, aber dieser amortisiert sich ziemlich schnell. Man kann dann beispielsweise das geförderte Brunnenwasser sehr gut für die Toilettenspülung und das Bewässern des Gartens nutzen, ohne dafür Wassergebühren zu zahlen. Wer einen entsprechenden Filter installieren lässt, kann das Wasser auch als Trinkwasser, zum Kochen, Putzen etc. verwenden. Obwohl an der der Wasserleitung aus dem Brunnen ein Wasserzähler installiert wird, müssen Sie für die geförderte Menge Wasser nur die Abwassergebühren zahlen. In einigen Kommunen ist es sogar üblich, eine Abwasserpauschale zu verlangen, ganz egal, wie viel Wasser verbraucht wurde. Wer also täglich oder mehrmals in der Woche duscht beziehungsweise regelmäßig ein Vollbad genießt, wird diese Pauschale schnell erreichen. Auch für die Waschmaschine natürlich zu gebrauchen.
Wer es in eigenen Garten gemütlich haben möchte, lässt einen Springbrunnen installieren. Besonders schön ist es, wenn die Vögel an aus dem Wasser trinken. Dies ist besonders im warmen Frühling und Sommer für die Vögel sehr praktisch, da sie bei extremer Trockenheit und gleichzeitiger Aufzucht der Brut schnell unter Stress stehen. Wenn sie dann ein sicheres Wasserreservoir wissen, kommt dies allen Vogelarten sehr gelegen.
Ganz egal, zu welchem Zweck Sie einen Brunnen bohren lassen, ob nun zur eigenen Wassergewinnung oder als Springbrunnen, Sie sollten generell eine Firma beauftragen, die mit dem Brunnenbau Erfahrung hat. Holen Sie entsprechende Kostenvoranschläge ein, lassen Sie sich entsprechende Referenzen anderer zufriedener Kunden zeigen, und entscheiden Sie sich dann für das Ihrer Meinung nach beste Angebot. Suchen Sie in Ihrem Haus auch einen Standort für die Pumpe aus, die Sie eventuell für die Wasserförderung benötigen. Diese sollte sich aufgrund des eventuellen Geräuschpegels nicht gerade neben dem Schlaf- oder Kinderzimmer befinden, sondern wird, wenn möglich, im Keller oder einem Abstellraum untergebracht. Hier darf die Pumpe natürlich nicht zugestellt werden, da man im Notfall schnell an diese herankommen muss.
Wenn Sie sich bei den Mitarbeitern der Brunnenbaufirma beliebt machen möchten, spendieren Sie diesen während ihrer schweren körperlichen Arbeit Kaffee oder kalte alkoholfreie Getränke. Sollten später einmal Probleme mit der Anlage auftreten, werden auch Sie sicherlich zuvorkommend und freundlich behandelt, da man sich garantiert an Ihre Freundlichkeit erinnert.
Brunnen bauen
Ein Brauchwasserbrunnen, etwa zur Bewässerung des Gartens, ist ökologisch wertvoll und kann erhebliche Kosten für die Nutzung von Trinkwasser aus der Leitung sparen. Voraussetzung hierfür ist natürlich, dass an dem vorgesehenen Brunnenstandort Grundwasser in ausreichender Menge und in nicht zu großer Tiefe auftritt. Erste Informationen hierzu lassen sich in der Regel durch ein Gespräch mit den Nachbarn einholen, denn wenn diese schon Brunnen besitzen, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass auch auf Ihrem Grundstück Wasser zu finden ist. Eine weitere Möglichkeit ist, bei dem Umweltamt der Kommune nachzufragen. Die meisten Informationen liegen bei der Unteren Bodenschutzbehörde des Landkreises oder der kreisfreien Stadt vor, die Untere Wasserbehörde ist für Regenwasserbelange zuständig und weiß in der Regel weniger gut Bescheid.
Ist die Höffigkeit für ausreichendes Grundwasser gegeben, kann ein Brunnenbauer beauftragt werden. Bei zu erwartenden hohen Grundwasserständen, die nicht tiefer als vier bis fünf Meter liegen sollten, kann ein einfacher Spülbrunnen gebohrt werden, bei dem das Förderrohr mit Filterstrecke und verlorener Spitze eingespült wird. Ein solcher Brunnen hat einen Durchmesser von meist unter 50 Millimetern und wird direkt an eine Saugpumpe angeschlossen. Die Leistungsfähigkeit und Langlebigkeit ist begrenzt, allerdings sind die Herstellungskosten sehr gering. Steht das Grundwasser tief an oder muss eine große Wasserstrecke erschlossen werden, empfiehlt sich eine Spülbohrung im Lockergestein. Im Festgestein, in dem Fehlbohrungen allerdings häufig sind, ist eine Imlochhammerbohrung das günstigste Verfahren. Das Bohrloch wird mit einem Brunnerohr und einer Filterstrecke ausgebaut. Der Durchmesser muss zum Einbau einer Tauchpumpe mindestens 100 Millimeter betragen, besser ist ein Durchmesser von 125 oder 150 Millimetern. Hierdurch vereinfacht sich der Pumpeneinbau und es können leistungsfähige Pumpen verwendet werden. Außerdem lässt sich bei Verockerung die Brunnenregeneration einfacher durchführen.
Um solche Verockerungen gering zu halten, sollte die Filterstrecke unterhalb des bei der Förderung abgesenkten Wasserstandes ansetzen, um den Eintrag von Luftsauerstoff, der zu Verockerung führt, zu verhindern.
Brunnenwasseranalyse
Wasser aus dem eigenen Brunnen spart enorm Geld, steht immer zur Verfügung und kann sehr gesund und bekömmlich sein. Als Brauchwasser für den Garten ist es in jedem Fall gut zu nutzen. Auch ein Planschbecken kann damit aufgefüllt werden, als Tränke für Tiere ist es geeignet. Doch spätestens in diesem Moment fragt sich der Brunnenbesitzer, wie unbedenklich das Wasser ist. Hier hilft die Brunnenwasseranalyse.
Was kann enthalten sein?
Eine erhöhte Konzentration an Mangan und Eisen verursacht oft Verfärbungen, saures Wasser beschädigt Rohre und bakterielle Verunreinigungen wirken gesundheitsschädigend. Eine Brunnenwasseranalyse bewertet die Wasserqualität und dient als Orientierung über die Nutzungsmöglichkeiten. Das Ergebnis kann den Grenzwerten der Trinkwasserverordnung gegenübergestellt werden, um die Parameter des Wassers in Relation zu setzen. Der Bau des Brunnens wird in Deutschland durch das Wasserhaushaltsgesetz und durch Wassergesetze der jeweiligen Bundesländer geregelt. Der Bau ist in der Regel nicht genehmigungspflichtig, muss jedoch in der Unteren Wasserbehörde der Gemeinde gemeldet werden.Die Gesetzeslage besagt, dass Brunnenwasser, das nicht in die Kanalisation gelangt, genutzt werden kann. Als Trinkwasser kann es verwendet werden, wenn es den Richtlinien der Trinkwasserverordnung entspricht, es muss dann jährlich einmal geprüft werden.
Die Brunnenwasseranalyse
Diese können Sie in einem Labor durchführen lassen, indem sie das Wasser in sterile Behälter füllen, die durch das Labor zur Verfügung gestellt werden, einen Erfassungsbogen ausfüllen und das Wasser einsenden. Das Wasser wird auf Nitrit, Nitrat, Ammonium, Eisen, Kalzium, Mangan, Magnesium und Kalium geprüft. Außerdem wird die Säurekapazität geprüft, der Leit- und der ph-Wert, das Vorhandensein organisch gebundenen Kohlenstoffs, die Färbung, Geschmack und Geruch. Dann wird bei 22° und 36° auf alle relevanten Bakterien geprüft wie coliforme Keime, E.coli und Enterokokken. Brunnenwasser, das die Grenzwerte der Tränkwasserqualität einhält, kann für das Tränken der Tiere genutzt werden. Es gibt hier keine gesetzliche Grenzwertregelung, aber Richtlinien, bei deren Einhaltung das Wasser unbedenklich ist.
Brunnenpumpen
Zur Förderung des Wassers aus einem Hausbrunnen stehen zwei grundsätzlich unterschiedliche Pumpensysteme zur Auswahl, die Saugpumpen und die Tauch- oder Unterwasserpumpen. Bei den im Baumarkt oftmals angebotenen Hauswasserwerken handelt es sich um eine Sonderform der Saugpumpen, die mit einem Kompressor kombiniert sind.
Für Saugpumpen und damit auch für die Hauswasserwerke ist der Wasserstand im Brunnen von Bedeutung. Die Saugpumpe erzeugt einen Unterdruck. Dieser kann maximal so groß werden wie der Luftdruck der Atmosphäre, in der Theorie sind dies zehn Meter. In der Praxis ist mit Saugpumpen meist eine Saughöhe von fünf bis acht Metern realisierbar. Nur wenn der Wasserstand im Brunnen höher liegt , kann eine Saugpumpe verwendet werden. Eine Saugpumpe bietet aber auch Vorteile. Sie ist preisgünstig und der Brunnen kann einen kleinen Durchmesser haben, weil die Pumpe selbst neben dem Brunnen an der Erdoberfläche steht. Saugpumpen werden entweder elektrisch oder mit einem Brennkraftmotor betrieben. Sie sind also auch abseits eines Netzanschlusses zu gebrauchen.
Wenn der Grundwasserstand zu tief für eine Saugpumpe liegt, muss die Förderung über eine Tauchpumpe erfolgen. Eine solche Pumpe wird in das Brunnenrohr unter Wasser (daher der Name) eingebaut und drückt das Wasser nach oben. Die Förderhöhe hängt dann nur von der installierten Pumpenleistung ab. Solche Pumpen benötigen Brunnen, deren Durchmesser zur Aufnahme der Pumpe ausreicht. Das Minimum ist ein Durchmesser von 100 Millimetern, besser sind 125 oder 150 Millimeter. Tauchpumpen, die auch im Baumarkt erhältlich sind, sind in der Anschaffung etwas teurer als Saugpumpen und sie benötigen einen Stromanschluss. Ihr Betrieb ist komfortabler als bei Saugpumpen und sie können, wenn der Förderschlauch entleert wurde, auch im Winter im Brunnen verbleiben. Zum Betrieb benötigen Tauchpumpen einen elektrischen Anschluss.
Nachteilig bei Tauchpumpen ist, dass sie auf der Leistungsseite nicht regelbar sind, es sei denn, sie verfügen über einen aufwändigen Frequenzumformer. Die Regelung erfolgt ansonsten nur durch eine Querschnittsdrosselung, ist also energetisch ungünstig. Wenn ein Zwischenspeicher, etwa eine Zisterne, vorhanden ist, dann bietet es sich an, diesen mit der Tauchpumpe zu füllen. Die Wassernutzung kann dann aus der Zisterne mit einem Hauswasserwerk vorgenommen werden. Der Einschaltpunkt der Tauchpumpe kann mit einer Schwimmerschaltung in der Vorlage eingestellt werden. In dieser Kombination wird ein Bedienungskomfort erreicht, der einer Hausanschlussleitung gleichkommt.